Berlin ist nicht nur eine Metropole, sondern auch die zweitgrößte Stadt der Europäischen Union. Die beeindruckende Weltstadt ist in ihrer Gesamtheit immer eine Reise wert. Insbesondere wenn es darum geht Touristen-Hotspots, wie den Reichstag, die Nikolaikirche oder den Checkpoint Charlie zu bestaunen. Dennoch gibt es zahlreiche Stadtviertel in Berlin, welche mit einem ganz besonderen Charme locken. Die 10 schönsten Gebiete werden im nachfolgenden Beitrag vorgestellt.
Bergmannkiez
Dabei handelt es sich um ein besonders schönes Viertel inmitten des westlichen Parks in Kreuzberg. Hier gibt es noch Straßen aus Pariser Kopfsteinpflaster zu bestaunen, einen historischen Marktplatz zu erleben und zahlreiche gemütliche Cafés zu besuchen, welche einfach nur zum “Leute gucken” einladen. Wer über die berühmtberüchtigte Bergmannstraße schlendert, sollte unbedingt die historische Markthalle besuchen, welche auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern zahlreiche Leckereien zu bieten hat. Im westlichen Teil von Kreuzberg befindet sich der Viktoriapark, welcher eine grüne Innenstadt präsentiert und sogar einen Wasserfall bereithält. Und zwar den einzigen in der Stadt. Und wenn man schon mal vor Ort ist, kann man im Norden auch gleich die imposante Südsternkirche im neugotischen Stil bewundern.
Alt-Treptow
Natur vor der Haustür? Das gibt es in Alt-Treptow. Die Kombination des Plänterwaldes und des Treptower Parks beherbergt zauberhafte Wanderwege, welche zum Teil auch an der Spree entlangführen. Der Charme setzt sich aus der Nähe zum Kiez, aber noch mit genügend Abstand zu belebten Stadtteilen wie Neukölln, Friedrichshain oder Kreuzberg zusammen. Der Park ist mit einer eigenen Insel ausgestattet und beherbergt ein Observatorium, wo man einen Blick auf den wunderschönen Nachthimmel werfen kann.
Simon-Dach-Kiez
Dieser Kiez im glorreichen Friedrichshain-Viertel, befindet sich im ehemaligen Ostteil Berlins und lockt mit guten Restaurants, gemütlichen Kinos und Nachbarschaftsmärkten. Ein Besuch des legendären Bergmann-Clubs gehört zum Pflichtprogramm: Brauereien, Skatepark, Künstleratelier oder Volkspark: Hier gibt es einfach mal alles zu sehen.
Wrangelkiez
Dabei handelt es sich um den mit Abstand schönsten Kiez in Berlin. Der Stadtteil von Kreuzberg bezaubert zum einen mit der Spree und zum anderen mit dem Görlitzer Park. Die kleine hippe Kapuze beherbergt zahlreiche Bars, Cafés und Geschäfte. Die Atmosphäre auf den gepflasterten Straßen fühlt sich dabei zu jeder Jahreszeit gut an. Hier gibt es außerdem jede Menge Architektur und Straßenkunst in einer perfekten Symbiose zu erleben.
Gräfekiez
Auch dabei handelt es sich um ein schönes Viertel in Kreuzberg. Besonderes Merkmal: Zahlreiche Alleen und süße Geschäfte, welche auf gastronomischer Ebene zu einem Besuch auffordern. Hier kann man gemütlich über den Kottbusser Damm oder am Landwehrkanal entlang spazieren. Der begehrte Kiez steckt voller Kultur und mausert sich aufgrund steigender Mietpreise immer mehr zum High-Class-Szeneviertel. Musikfans sollten die Admiralsbrücke besuchen, wo zahlreiche Künstler sitzen und auf der Straße musizieren. Dazugesellen ist ausdrücklich erlaubt.
Wedding
Der Stadtteil Wedding erinnert zwar eher an Hochzeiten, jedoch gibt es diese eher selten zu sehen. Die aufstrebende Nachbarschaft befindet sich im Stadtteil Mitte und liegt im Nordwesten Berlins. Das künstlerische Aufstreben liegt förmlich in der Luft und es dauert nicht mehr lange, bis Wedding zum zweiten Kreuzberg auserkoren wird. Wer in Wedding unterwegs ist, sollte einen Abstecher zum Flughafensee machen. Dabei handelt es sich mit 34 Metern um den tiefsten See Berlins, wo es bis vor kurzem noch startende und landende Flieger auf dem angrenzenden Flughafen Tegel zu sehen gab. Hier ist das Grillen erlaubt und laute Musik, sowie freilaufende gehören im Sommer einfach dazu. Auf dem kleinen Weg zum See kommt man an der Justizvollzugsanstalt Tegel vorbei. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie eine Gefängnismauer aussieht, läuft mit dem 2-EUR-Grill von der Tanke und einem Kasten Bier einfach daran vorbei.
Prenzlauer Berg
Wesentlich familienfreundlicher geht es im Prenzlauer Berg zu. Der Stadtteil hält im Sommer zahlreiche kinderfreundliche Eisdielen bereit und ist gespickt mit unzähligen Spielplätzen und Cafés. Einst suchten hier Künstler nach mietfreien, verlassenen Gebäuden, um daraus Live-Studios zu machen. Käthe Kollwitz, eine der einflussreichsten Künstlerinnen lebte und studierte hier. Inzwischen hat sich der Prenzlauer Berg zum Szeneviertel für die ganze Familie entwickelt. Noch immer geprägt durch Kunst, warten hier Flohmärkte, der Mauerpark und viele Karaoke-Bars darauf, entdeckt zu werden.
Neukölln
Auch wenn es sich um eine traditionell “arme” Nachbarschaft handelt, ist vor allem auf der langen und breiten Hermannstraße nicht viel davon zu sehen. Multikulti wird hier großgeschrieben. Zahlreiche indische, vietnamesische, iranische, chinesische und arabische Shops reihen sich nebeneinander und halten die exotischsten Verkaufsgüter bereit. Neukölln ist ein Mekka für Second-Hand-Läden, Bars, Cafés, Galerien und Kunstprojekte. Wer sich Richtung Schillerpromenade bewegt, macht am besten einen Abstecher auf das Tempelhofer Feld, dem stillgelegten Flughafen, der heute als riesiger Freizeitpark genutzt wird. Dieser eignet sich hervorragend, um den Sonnenuntergang in Deutschlands Hauptstadt zu beobachten.
Rixdorf
Rixdorf ist wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, ein kleines Dorf, welches sich inmitten von Neukölln versteckt. Die kleine Größe wird von der bezaubernden Schönheit und dem historischen Wert wettgemacht. Direkt am Richardplatz und mitten im Dickicht, wurde das Dorf im frühen 18. Jahrhundert entdeckt, als sich böhmische Weber ansiedelten. Wer durch die gepflasterten Straßen schleicht, könnte meinen, er wäre gar nicht mehr in Berlin unterwegs. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt, denn auch hier können ein paar gemütliche Restaurants und nette Cafés aufgesucht werden.
Nikolaiviertel
Hier besucht man einen der ältesten Vororte von Berlin. Voll von “alter Welt”, besticht das viertel mit mittelalterlichem Charme. Gegründet im 13. Jahrhundert, genießt das Nikolaiviertel eine erstklassige Lage an der Spree. Hier öffnen im Sommer zahlreiche Strandbars ihre Pforten. Mit den Füßen im Sand, dem Cocktail in der Hand und dem Allerwertesten im Liegestuhl kann man hier einfach mal die Seele baumeln lassen und dabei einen wunderbaren Blick auf historische Bauwerke und natürlich den Fluss werfen. Jeden zweiten Sonntag wird hier ein XXL-Flohmarkt präsentiert, für dessen Besuch mein ein paar Stunden einplanen sollte, um alles Sehenswerte entdecken zu können. Ob alte Kirchen, Galerien oder Museen: Langweilig wird es hier ganz sicher nicht.
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt von Deutschland, Sitz der Bundesregierung und ein Touristen-Hotspot, sondern auch ein einziger Szene-Kiez, welcher für jede Menge Unterhaltung sorgt. Wer sich selbst einen Einblick verschaffen will, reist am besten im Sommer an, wenn das Berliner Leben auf die Straßen verlagert wird.